Kopfschutz

Pikto_Kopfschutz_blau_schwarz_RGB
Kopfschutz beschreibt im Allgemeinen den Schutz des Schädels vor Verletzungen durch aufschlagende Gegenstände, wobei der Gesichtsschutz normalerweise ausgeklammert ist. Industrieschutzhelme sind Kopfbedeckungen aus widerstandsfähigem Material, die den Kopf vor allem gegen herabfallende Gegenstände, pendelnde Lasten und Anstoßen an feststehenden Gegenständen schützen sollen.

Industrie-Anstoßkappen sind Kopfbedeckungen, die den Kopf vor Verletzungen schützen sollen, die durch einen Stoß mit dem Kopf gegen harte, feststehende Gegenstände verursacht werden. Der Einsatz von Anstoßkappen findet z.B. an Montagebändern, im KfZ-Gewerbe oder auch im Innenausbau von Häusern statt. Des Weiteren werden Anstoßkappen von Gabelstaplerfahrern, Kranführern, Lagerarbeitern oder Flughafenarbeitern getragen. Ausdrücklich ist der Einsatz von Idustrie-Anstoßkappen nur dann zulässig, wenn sich aus der Gefährdungsbeurteilung ergibt, dass das Auftreten von herabfallenden, wegfliegenden Lasten / Gegenständen etc. ausgeschlossen ist.

Bedeutung der EN-Kennzeichnungen / Normen

Europäische Norm
Bedeutung
DGUV-Regel 12-193
Vorschriften zur Bedeutung von Schutzhelmen
DIN EN 397
Industrie-Schutzhelme
DIN EN 812
Industrie-Anstoßkappen
DIN EN 0365
Elektrische Isolierung, Helme für Arbeiten an Niederspannungsanlagen
DIN EN 14052
Hochleistungs-Industriehelme

Anforderungen und Kennzeichnungspflichten

Anforderungen an die Schutzkunktion des Helms laut DIN EN 397:
  • Stoßdämpfung (durch elastische und plastische Verformung)
  • Durchdringungsfestigkeit (gegen spitze und scharfe Gegenstände)
  • Flammbeständigkeit
  • elastischer Durchgangswiderstand
  • Gewährleistung eines optimalen Sitzes
  • Schutz bei sehr niedriger Temperatur (-20 °C / -30 °C)
  • Schutz bei sehr hoher Temperatur (150 °C)
  • elektrische Isolierung (440 Vac)
  • Gestaltfestigkeit bei seitlicher Beanspruchung
  • Schutz gegen Spritzer von geschmolzenem Metall
Kennzeichnungspflicht nach DIN EN 397 (Schutzhelme) bzw. DIN EN 812 (Anstoßkappen):
  • Name, Zeichen des Herstellers
  • Nummer der europäischenNorm, Bei Erfüllen der Kategorie III zusätzlich die Nummer des Prüfinstituts
  • Jahr und Quartal des Herstellung
  • Helmtyp
  • Größe und Größenbereich (Kopfumfang in cm)
  • Kurzzeichen des Helmmaterials
Industrieschutzhelme mit folgenden Zusatzsanforderungen unterliegen der Produktionsüberwachung:
  • Elektrische Isolierung (bis 440 V Wechselspannung)
  • Schutz gegen Spritzer von geschmolzenem Metall
  • Schutz bei sehr hohen Temperaturen

Typische Helmschalenmaterialien

Thermoplaste
Duroplaste
HDPE
ABS
PF-SF
UP-GF
Gewicht
leicht
leicht
schwer
schwer
Alterungsbeständigkeit
gut
gut
sehr gut
sehr gut
UV-Beständigkeit
befriedigend
befriedigend
sehr gut
sehr gut
Schmelzpunkt
150 °C
180 °C
> 1000 °C
> 1000 °C
Formbeständigkeit bei Wärme bis
ca. +70 °C
ca. +90 °C
ca. +500 °C
ca. +200 °C
Bruchfestigkeit bei Kälte bis
-40 °C
-30 °C
Feuchtigkeitsaufnahme
keine
< 0,2 %
< 0,3 %
< 0,3 %
Chemische Beständigkeit (Säuren, Laugen, Öle)
sehr gut (ausg. Öle & Fette)
befriedigend (ausg. Säuren)
gut
gut
Gebrauchsdauer
Empfehlung max. 4 Jahre
Empfehlung max. 8 Jahre

Gebrauchsdauer und Lagerung

Gebrauchsdauer
Die Haltbarkeit, insbesondere die der Helmschalen, hängt von mehreren Einflussfaktoren ab. Unter anderem sind hier Witterungseinflüsse, UV-Bestrahlung und Luftverunreinigung zu nennen. Hinzu kommen noch herstellerseitige Einflüsse, z.B. Art und Qualität des verwendeten Ausgangs-Kunststoffes und der zugegebenen UV-Stabilisatoren, Druck, Temperatur und Spritzgeschwindigkeit bei der Formgebung von Helmschalen.

Weitere Informationen

Thermoplastischer Kunststoff
Kennzeichnung mit Polyethylen (PE), Polyamid (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), glasfaserverstärktes Polypropylen (PP-GI) oder HDPE. 90 % aller eingesetzten Helme sind aus Polyethylen. Sie werden im Baugewerbe, der Industrie und inder Land- UNd Forstwirtschaft eingesetzt. Ungeeignet für den Einsatz in Heißbereichen.
Duroplastischer Kunststoff
Kennzeichnung mit glasfaserverstärktem ungesättigtem Polyesterharz (UP-GF) oder faserverstärktem Phenol-Formaldehyd-Harz (PF-SF). Die besonderen Eigenschaften der Duroplaste sind eine recht hohe Alterungsbeständigkeit sowie eine gute UV-Strahlen- und Versprödungsbeständigkeit. Die Bruchfestigkeit in Kälte ist unbegrenzt, ebenso die Beständigkeit gegenüber Chemikalien. Duroplast-Helme sind schwer und durch das Fertigungsverfahren teurer als Helme aus Thermoplast. Schutzhelme aus Duroplastischem Material kommen normalerweise in der Strahlerzeugung und -verarbeitung, in Gießereien und Kokereine sowie in der chemischen Industrie zum Einsatz.
Zur Groborientierung über die Versprödung von Helmschalen wird der so genannte “Knacktest” empfohlen. Dabei wird die Helmschale mit den Händen seitlich leicht eingedrückt bzw. der Schirm leicht verbogen. Nimmt man bei aufgelegtem Ohr Knister- oder Knackgeräusche wahr, sollte der Helm der weiteren Benutzung entzogen werden.
BG Bau fördert Anschaffung von Schutzhelmen
Helme, die die o.g. Voraussetzungen erfüllen, werden auch mit besonderem Sonnenschutz (Nackenschutz als UV-Schutz) gefördert, wenn diese vom Hersteller fertig ausgestattet angeboten werden. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage der BG Bau unter www.bgbau.de.
Schutzhelme aus dem Bergsport nach DIN EN 12492 können ebenfalls auf Baustellen eingesetzt werden, wenn sie zusätzlich die DIN 397 erfüllen und mit einem 4-Punkt.Kinnriemen nach DIN 397 fertig montiert ausgestattet sind.
Innenausstattungen
Der Unterschied zwischen 4- und 6-Punkt-Gurtband-Innenausstattungen besteht in der Anzahl der Verbindungen von Gurtbändern und Kopfband. Je stärker der Aufschlag auf einen Helm, desto besser schneidet die 6-Punkt-Innenausstattung gegenüber einer mit 4-Punkt ab. Einen besseren Tragekomfort bietet eine 6-Punkt-Innenausstattung.
Schutzhelm-Zubehör
  • Kinnriemen
  • Gehörschutz
  • Augen- und Gesichtsschutz
  • Drehverschluss
  • Innenausstattung
Das Zubehör muss so angebracht werden, dass die Schutzfunktion des Schutzhelms nicht beeinträchtigt wird.

Unser Arbeitsschutz - Lagerprogramm

Wir erweiteren für Sie nach und nach unser Lagerprogramm im Bereich Arbeitsschutz.
Im folgenden finden Sie die aktuellen Flyer.
Hinweis: Die Inhalte dieser Seite dienen zur allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf vollständige Gesetzestexte. Änderungen vorbehalten.

Ihre Ansprechpartner:

Alina Reichmann
PSA-Fachberaterin

Tel.: 02774 701-645
E-Mail: alina.reichmann@fritzweg.de
Thimo Hees
PSA-Fachberater / Einkaufsleitung

Tel.: 02774 701-640
E-Mail: thimo.hees@fritzweg.de